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Vollständige Liste der Ansprechpartner der DLRG Bezirk Bremen-Stadt e.V. findest du hier .
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Namen: | "ALPHAPLAN" "BELUGA School for Life" "Bremer Nachrichten" "Seesturm" "Weser-Kurier" |
Hersteller: | Deters Yacht- und Bootswerft GmbH |
Typ: | Rettungsboottyp 4,5 m |
Indienststellung: | 2007 |
Länge: | 4,50 m |
Breite: | 1,70 m |
Tiefgang: | 20 cm ohne Motor |
Gewicht: | 290 KG |
Max. Personenzahl: | 10 Personen |
Besatzung: | 1 Bootsführer 1 Rettungsschwimmer |
Motorisierung: | Tohatsu Aussenborder 30 PS, Viertakt |
Geschwindigkeit: | 42 km/h |
Am Samstag, 08. September 2007, fand am Martini-Anleger in der Bremer Innenstadt ein für die DLRG Bremen als historisch zu bezeichnendes Ereignis statt: Zu diesem Termin stellte der Bezirk Bremen-Stadt e.V. gleich fünf neu entwickelte Mehrzweckboote zum Einsatz im Katastrophenschutz offiziell in Dienst. Seit Bestehen der Deutschen Lebens-Rettungs-Gesellschaft in der Hansestadt wurde noch nie eine so große Anzahl von Booten gleichzeitig angeschafft und getauft.
Doch der Reihe nach: Als Folge der großen Hochwasserkatastrophen in den 60er Jahren des vergangenen Jahrhunderts ließ die Bremer DLRG einen für damalige Verhältnisse neu entwickelten Typ Rettungsboot erbauen. Aus dem verwendeten Material, Mahagoni-Sperrholz, ergab sich jedoch ein erheblicher Pflege- und Wartungsbedarf. Zudem waren die Boote mit einem Leergewicht von rund vier Zentnern sehr schwer und ließen sich so nur mit speziellen Einrichtungen zu Wasser bringen. Außerhalb dieser Einrichtungen war das Slippen nur mit einem kaum leistbaren Personalaufwand möglich.
Weiterhin erwiesen sich die Fahreigenschaften dieses Bootstyps über die Jahrzehnte als nicht optimal. Diese Erfahrungen wurden bei den Katastrophenschutzeinsätzen an Oder (1997) und Elbe (2002) nochmals bestätigt.
Auf Grundlage dieser Erkenntnisse begannen die Techniker der Wasserrettungsorganisation Anfang 2003 ein völlig neues Rettungsboot zu planen. Insbesondere die aktiven Bootsführer des Vereins und die Einsatzkräfte der zurück liegenden Hochwassereinsätze wurden in diese Planungen mit einbezogen, so dass ein umfangreiches Lastenheft für das zu schaffende Fahrzeug entwickelt wurde. Nicht zuletzt sollte das Boot jedoch nicht nur die theoretischen Vorgaben erfüllen - es musste zwangsläufig auch bezahlbar sein! Eine intensive Marktbeobachtung hatte zuvor ergeben, dass ein entsprechendes Produkt bislang nicht existierte.
Nach diversen Gesprächen mit unterschiedlichen Bootsbaubetrieben fanden die Lebensretter schließlich in der Deters - Werft (Berne) einen kompetenten und kooperativen Partner. So entstand 2005 ein erster Prototyp, der nach seiner Fertigstellung unter Berücksichtigung nahezu aller denkbarer Szenarien aufwendig getestet wurde. Die Testergebnisse indes fielen nicht in allen Punkten befriedigend aus, so dass das Boot durch die Werft und DLRG weiter optimiert wurde. Nahezu sämtliche gewünschte Änderungen konnten praktisch umgesetzt werden, so dass im vergangenen Jahr (2006) die ersten beiden Boote des neuen Typs ausgeliefert wurden.
Nun begann die Umrüstung dieses Mehrzweckbootes in ein Rettungsboot, die durch den Technischen Betrieb (TB) der DLRG in Eigenarbeit geleistet wurde. So wurden unter anderem klappbare Geräteträger geplant, gebaut und montiert, die elektrische Anlage installiert und die Kennzeichnung nach den gültigen DLRG-Standards für Motorrettungsboote durchgeführt. Diese Arbeitsleistung wurde in mehr als 200 Stunden für jedes Boot durch die ehrenamtlichen Mitarbeiter des TB unter Federführung von Heiner Henke und Heiner Wolfrum erbracht.
Noch vor der offiziellen Indienststellung fand im vergangenen Jahr eine Präsentation der Boote vor Fachpublikum statt. Die Vertreter von Feuerwehr, Polizei, DLRG und anderen Organisationen zeigten sich überaus beeindruckt von der Neuentwicklung. Zugleich gab es Anregungen für intelligente Detaillösungen, die sogleich umgesetzt wurden.
Die offensive Öffentlichkeitsarbeit bereits während der Planungs- und Erprobungsphase sowie die sehr positive Resonanz auf einen Spendenaufruf führten letztlich dazu, dass die Beschaffung von insgesamt fünf solcher Boote kurzfristig dargestellt werden konnte.
Selbstverständlich durften die Großspender, quasi als "Gegenleistung", bei der Namensfindung mitwirken.
Nach der kompletten Fertigstellung aller fünf Boote terminierte der Vorstand den Taufakt für das zweite Septemberwochenende.
Trotz des vorherrschenden Schmuddelwetters fanden zahlreiche geladene Gäste sowie auch Besucher der Innenstadt und Passanten den Weg an die Schlachte.
Begleitet von den maritimen Klängen des Neustädter Shanty-Chors begrüßte Bezirksleiter Dr. Hackmack die Anwesenden und führte kurzweilig in die Geschichte der nun zur Taufe anstehenden Boot ein.
Es folgte dann eine Ansprache des Präsidenten des DLRG-Landesverbandes Bremen, Dr. Bernt Schulte. Im Anschluss hob der für die DLRG "zuständige" Senator für Inneres und Sport, Willi Lemke, in seinem Grußwort die Leistungsfähigkeit und Einsatzbereitschaft der ehrenamtlich tätigen Wasserretter hervor.
Diese wurde nun auch praktisch durch die Besatzungen der Motorrettungsboote "Seeadler" und "Auxilia" unter Beweis gestellt, die vor den Augen des Publikums die Besatzung eines (vorsätzlich) gekenterten Segelbootes retteten und das Boot aufrichteten und bargen. Der Applaus der Anwesenden zollte den Akteuren Respekt für die professionelle Leistung.
Mit dem traditionellen Spruch: "Ich taufe dich hiermit auf den Namen "Seesturm", und wünsche dir allzeit gute Fahrt und immer eine Handbreit Wasser unter dem Kiel!" taufte die Rettungsschwimmerin Lara Brünjes das erste der fünf auf dem Anleger liegenden Boote. Das Boot wurde sodann mit Hilfe des Löschbootes der Feuerwehr Bremen seinem Element übergeben.
Dieser Bootsname konnte nach dem Willen des Spenders, dem Bremer Elektrogroßhandel Henkel + Gerlach, durch die DLRG selbst bestimmt werden und wurde im Rahmen eines Mitgliederwettbewerbs vorgeschlagen. Da sich der Name in die Reihe der in der DLRG Bremen jeweils mit dem Namensbestandteil "See..." benannten Rettungsboote einfügt, wurde er durch den Vorstand ausgewählt. Die Ideengeberin, Sigrid Kaup, erhielt im Rahmen des Sommerfests am selben Tag ein kleines Präsent.
Nun taufte Katharina Drawert, Tochter des Gründers der CVS Ingenieurgesellschaft, eines der Boote auf den Namen "AlphaPlan".
Zwei Mitarbeiterinnen der Bremer Tageszeitungen AG, Martina Taylor und Martina Linnemann, übernahmen die Patenschaften für die folgenden zwei Boote und tauften sie auf die Namen "Weser-Kurier" und "Bremer Nachrichten".
Mit der fünften Taufe schloss die Ehefrau des Reeders Niels Stolberg, Ladan Stolberg, die Taufzeremonie ab. "Ihr" Boot wird künftig unter dem Namen "BELUGA School for Life" im Einsatz sein.
Im Anschluss an den symbolischen Akt hatten alle Taufpaten, Sponsoren und Gäste die Möglichkeit, die neuen Boote auf der Weser im besten Wortsinn zu "erfahren".
Die nun in Dienst gestellten Boote werden zukünftig sowohl im Katastrophenschutz als auch an den Rettungsstationen der Bremer Badeseen sowie, bei Bedarf, auf der Weser eingesetzt werden.
Sie werden ab sofort mehrere Boote des Vorgängertyps ersetzen und tragen damit nicht zuletzt auch dem allgemeinen Umweltschutzbestreben Rechnung: Die Motorisierungen, 30 PS-Viertakt-Außenbordmotore des Herstellers Tohatsu, erfüllen durch ihre Bauart die EU-Normen sowie die seit 2006 gültigen Normen der US-Umweltbehörde EPA und entsprechen den Anforderungen der Stufe "Ultra Low Emission" (sehr geringe Emission) des strengen kalifornischen CARB Normensystems.
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