Um 18:00 wurde die Besatzung der Rettungsstation Stadtwaldsee durch einen Badegast informiert, dass ein vier Jahre altes Mädchen vermisst werde, dass sich zuletzt an der Wasserkante aufgehalten und dort eine Sandburg gebaut hatte.

Sofort wurden das bereits auf Streifenfahrt befindliche Motorrettungsboot Primus sowie zwei Fußstreifen mit der Suche beauftragt. Weiterhin wurden die Badegäste mit einer Durchsage zur Mithilfe aufgefordert.

Bereits nach wenigen Minuten konnte das Mädchen von seiner Mutter wohlbehalten am Strand aufgefunden werden, so dass die Suche abgebrochen werden konnte.

Inzwischen geübt mit parallel laufenden Einsätzen (siehe Einsatzbericht "Kollabierte Person am Stadtwaldsee"), trafen auch hier nahezu zeitgleich zur Vermisstenmeldung drei Badegäste ein, die eine schwerere Schnittwunde bei einer Person an einem der Anglerstege meldeten. Durch den Wachleiter musste kurzfristig umdisponiert werden, um auch diese Einsatzlage bearbeiten zu können. Ein Rettungsschwimmer wurde gemeinsam mit einer Seebesucherin, die sich als Rettungsassistentin vorstellte, zu diesem Einsatz entsandt. Nach Wundversorgung durch die Ersthelfer verweigerte der Patient jedoch die weitere Behandlung. Er wolle selbsttätig ein Krankenhaus aufsuchen.

Sofort nach der Abarbeitung dieser Einsätze war die Rettungsstation erneut gefordert. Durch den Deutschen Wetterdienst war eine Unwetterwarnung für Bremen herausgegeben worden, die sich auch umgehend durch Blitz und Donner in der Nähe des Sees bestätigte. Von der Rettungsstation wurden daraufhin die Badegäste per Durchsage informiert und aufgefordert, das Wasser zu verlassen. Das Motorrettungsboot Primus schleppte einen Segler zurück ans Ufer, dessen Besatzung das Ufer vor dem Gewitter nicht mehr erreichen konnte. Weitere Badegäste wurden durch die Besatzung des Motorrettungsbootes informiert und aufgefordert, das Wasser zu verlassen. Auch eine Tauchsportgruppe konnte informiert werden und brach ihren Tauchgang ab.

Nach Wetterberuhigung wurde die Rettungsstation um 19:30 Uhr erneut zu einer Hilfeleistung für einen Badegast am Textilstrand gerufen. Wie sollte es anders sein, parallel dazu traf ein weiterer Badegast mit einer Schnittwunde an der Rettungsstation ein. Zwar konnten beide Schnittwunden schnell durch die Rettungsschwimmer versorgt werden, jedoch musste ein Patient aufgrund der Schwere der Verletzung durch einen Rettungswagen in ein Krankenhaus gebracht werden.

In Summe wurden durch die Rettungsstation am Stadtwaldsee an diesem Sommertag durch neun Retttungsschwimmer in 50 Wachstunden insgesamt 14 Erste-Hilfe-Leistungen und fünf Hilfeleistungen für Wassersportler erbracht, drei vermisste Personen gefunden und eine Unzahl an präventiven Maßnahmen geleistet.